Wenn du angegriffen wirst, denke nicht an Hebeltechniken, denn sie werden dir so nichts nützen. Nimm den Angriff auf und erkenne den Moment, wann es Sinn macht mit den Prinzipien des Kansetsu waza zu arbeiten. Erst dann wird sich der Angreifer kontrolliert im Schmerz wieder finden.

Kansetsuwaza  – Gelenktechnik Dies könnte man als das Hebeln, sowie das Schlagen auf oder mit den Gelenken bezeichnen.

• Kansetsu Gelenk, Knochengelenk
• Waza Technik, Arbeitsweise
• Gyaku waza Hebeltechniken / Bezeichnet das Hebeln an sich
• Gyaku Entgegengesetzt, verdreht, gegen die Natur

Der menschliche Körper besitzt viele Gelenke, deren Funktion in der Bewegung unterschiedlich ist. Sie bieten ihm die Möglichkeit, sich sinnvoll zu bewegen. Durch das richtige Manipulieren von einem oder mehreren Gelenken gleichzeitig werden beim Angreifer starke Schmerzen verursacht und er fühlt sich gezwungen, dieser Kontrolle nachzugeben. Durch Verdrehen, Drücken und der verwendeten Hebelwirkung, kann das Gelenk in sich verriegelt werden und es treten Spannungen in der Muskel-, Sehnen- und Knochenstruktur auf. Dies kann natürlich bis zum Reißen oder Brechen des oben genannten führen. Da aber beim Bruch des Knochens im überhöhten Maße Adrenalin ausgeschüttet (und damit das Schmerzempfinden herabgesetzt) wird, ist es vorzuziehen, Gelenke nicht zu brechen, sondern zu kontrollieren und den Angreifer festzulegen. Auch ist zu beachten, das gebrochene Gelenke wieder schwer zu reparieren sind und oft nicht die ursprüngliche Beweglichkeit erreicht werden kann.

Im Ten Chi Jin Ryaku no Maki sind neun Gyaku waza / Gyaku Gi (sanfte Drehtechniken) als Basis aufgeführt. Wenn man diese Prinzipien verstanden hat, ist es ein Leichtes, dies auf die anderen Gelenke im menschlichen Körper zu übertragen.

Verwende das Taijutsu (Körperbewegung) sinnvoll und du wirst die Hebelwirkung verdoppeln. Auch hier sind Kuden (mündliche Überlieferungen) enthalten, ohne dieses Wissen wird womöglich die Umsetzung nicht so effektiv werden.