Bujinkan Furyu Dojo e.V. - Schule für traditionelle japanische Kampfkünste

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Budo Geist

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10. September 2013 um 18:19

#763

Das Vergleichen

Eine andere Krankheit, die geheilt werden muß, ist die furchtlose Besessenheit, sich immer wieder mit anderen vergleichen zu wollen. „Der einzig nützliche Vergleich ist das Maß des persönlichen Fortschritts!“ Wie gut war ich vor einem Monat, und wie gut bin ich heute? Da wir ausschließlich für unseren Fortschritt verantwortlich sind, nicht jedoch für Beigaben der Natur oder des Schicksals, stellen somit Vergleiche mit anderen Leuten Unsinn dar. Die Wege der Natur sind zu verschlungen, als dass wir die Ausgangsbedingungen abschätzen können, unter denen sich ein Mensch mit all seinen Eigenschaften, Antrieben und Problemen entwickelt. Erscheint uns jemand auf irgendeinem menschlichen Betätigungsfeld weiter fortgeschritten als wir, so liegt dies vielleicht an seinen von der Mutter Natur mitgegebenen Talenten oder an seiner Motivation.
Dies sind Dinge außerhalb unserer Kontrolle. Es kann aber an harter Arbeit liegen. Wenn er nämlich vier Stunden täglich arbeitet und wir nur eine Stunden in der Woche, so ist es nur gerecht, daß er den größeren Fortschritt macht. Es wäre kindisch von uns, ihn träge und faul zu beneiden, wärend wir fortfahren, eine Stunde in der Woche zu arbeiten. Er mag uns als motivierendes Beispiel diesen, nicht aber das Ziel unserer Eifersucht darstellen. Wir selbst sind es ja gewesen, die entschieden haben, wie die Zeit zu nutzen ist.

11. September 2013 um 19:26

#764

Ähnlich verhält es sich mit einem Mann, der ein Stückchen Land von Fels besitzt und einem andern, der ein solches von Sand hat. Derjene, der auf Fels baut, wird sehr schnell und ohne allzuviel Mühe ein festes Haus errichtet haben. Derjene aber, der auf Sand baut, wird länger und härter zu arbeiten haben und dennoch vielleicht niemals soloch ein festes Haus besitzen wie sein Nachbar. Doch er weiß viel mehr über den Hausbau, und er hat mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln weit mehr getan.
Genauso sind einige Leute von Natur aus athletisch gebaut oder sie besitzen ruhige, ausgeglichene Charakterzüge. Sie werden natürlich rasch gute Schwertkämpfer, oder sie verstehen ohne viel Anstrengung ein weises Leben zu führen.
Dies ist jedoch ein Geschenk der Natur und betrifft einen nicht. Du mußt dich mit dem Fortschritt beschäftigen, den du machst, denn das fällt in deine Verantwortung.
Du mußt lernen, auf den eigenen Fortschritt stolz zu sein. Seine Selbstachtung zieht man aus der eigenen Weiterbildung und nicht aus den Wechselfällen des Schicksals.

12. September 2013 um 17:51

#765

Wie lächerlich wäre es für ein Pferd zu sagen: „Oh, könnte ich doch nur kämpfen wie ein Löwe!“ Denn da, wo der Löwe kämpfen kann, kann das Pferd laufen. Jeder besitzt seine speziellen Talente und muß das Beste daraus machen. Dennnoch darf das Pferd seine Kampffähigkeit nicht vernachlässigen, denn jedes Tier muß in der Lage sein zu kämpfen. Aber das Pferd kann treten statt beißen, und es kann im vollem Galopp mächtig nach hinten ausschlagen, eine Fähigkeit, von der der Löwe nicht einmal träumen darf. Auf diese Weise entkommt das Pferd dem Biß des Löwen, solange ihm das Schicksal gute Gesundheit schenkt. Und auch der Löwe ist nicht unsterblich, sondern eine leichte Beute für die kleine Tsetse-Fliege, die ihrerseits wiederum ihre eigenen spezifischen Fähigkeiten besitzt.

Auszug aus „Samurai-Geist“ von Thomas Preston

19. Oktober 2013 um 10:34

#805

„Ein robuster Geist und Selbstdisziplin sind die Essenziellsten Dinge die man durch das Kampfkunsttraining erwerben sollte.“ Soke Hatsumi

Von Sveneric Bogsäter – Third book

Der Tiger hat stärke und den Wunsch zu gewinnen. Der Tiger müht sich ab um zu überleben, zu jagen, und ebenso als Schöpfer einer zukünftigen Wirklichkeit. Als solches repräsentiert der Tiger die wahre Welt. Wenn du den Pfad des Tigers gehst, dann muss dir im klaren sein das der Tiger plötzlich und überraschend sich umdrehen kann und dich brutal zu Boden schlägt.
Der Drache repräsentiert die Vorstellungskraft, deine Träume, Hoffnungen und Visionen, in denen du dich selbst verfangen kannst und nichtmehr herauskommst. Wenn du Zuflucht und Trost in den Armen des Drachens suchst, wird er dich niemals wieder verlieren.
Um zu verhindern vom Tiger überrascht zu werden und fest zu stecken, oder vom Drachen umarmt zu werden, musst du die Balance und Harmonie darin finden, und imstande sein diese zu kontrollieren. Die besondere Verbindung zwischen beiden Kräften, und ebenso das Verständnis ihrer Wechselwirkung zu verstehen.
In diesem Raum kannst du dich selbst finden, und deine eigene Realität erkennen. Dies ist der Raum in dem du realisieren kannst was die Wahrheit ist, und was du gerne als Wahrheit hättest. Oder wer du bist, und wer du gerne sein möchtest. Dies ist nicht immer das gleiche. Es kommt auf deine Fähigkeit des Beobachtens und Lernens aus beiden Seiten an, des Tigers (Wirklichkeit aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) und des Drachens (Fantasie, Träume und Hoffnungen), und dadurch fähig zu sein alle Seiten deiner eigenen derzeitigen Realität zu verstehen: Deine Hoffnungen und Träume, die Wahrheit und du selbst, wer bist du, und wer du gerne sein möchtest. Nur wenn du alle deine Ängste überwältigen kannst, wirst du das erste Mal wissen wer du wirklich bist.

19. Oktober 2013 um 17:02

#806

Wenn du keine Harmonie und Balance erreichst, und du deine Selbstkontrolle verlierst, kannst du leicht vom Tiger feststecken und es kann schwierig werden wieder hoch zu kommen. Auf der anderen Seite, wie ich sagte, wenn du vom Drachen umarmt wirst, wird dir niemals gestattet den Griff zu lösen. Es ist die Selbsteinschätzung / Selbstreflektieren und das Wissen über sich selbst, positiv, Mitgefühl und Respekt kannst du in dieser Wechselwirkung bewahren, in dem Raum der beide miteinander verbindet.
Das ist der Raum, in diesem Mittelweg du dich gelassen aufhalten kannst, und du imstande bist beides auszubalancieren. So dass der Tiger nicht imstande ist dich länger wie einen kurzen Augenblick nach unten drücken kann, und der Drache nicht die Möglichkeit hat dich länger wie einen Moment zu fangen. …
Ein weiterer wichtiger Aspekt den es zu verstehen gilt, nein – es ist nicht genug – du musst wissen das viele Dinge die du im Leben tust keine klare Art von Gewinn anzeigen, Ruhm oder Belohnung, du machst es weil es einfach das richtige ist was zu tun ist. Weil du eine richtige positive Einstellung in dir bewahrst, aus Geisteshaltung und Verstand. Weil du dich selbst kennst und du in Frieden mit dir selbst bist. Deine Handlungen werden ehrlich und aufrichtig, und dadurch auch natürlich, ausgeführt mit Gemütsruhe. …

25. November 2013 um 19:32

#835

Das Buch der mit der Kriegskunst verwandten Traditionen
Von Yagyu Munenori

… Der Glaube, dass die Kampfkunst sich ausschließlich mit dem Töten von Menschen befaßt, ist ein Trugschluß. Die Kampfeskunst bezweckt nicht das Töten von Menschen, sondern das Töten des Bösen. Sie besteht aus der Strategie, durch das Töten des Bösen im einzelnen bei vielen Leben zu spenden. …

Das große Lernen

Das große Lernen wird als das Tor zum Erlernen des Weges aufgefasst. Wenn du ein Haus aufsuchst, trittst du zuerst durch das Tor ein. Daher ist das Tor ein Zeichen dafür, dass du das Haus erreicht hast. Du gehst durch das Tor, betrittst das Haus und wirst vom Hausherrn begrüst.
Lernen ist die Voraussetzung der Erfahrung über die Beschaffenheit des Weges. Lernen stellt das Tor dar und ist nicht das Haus selbst. Siehst du das Tor, halte es nicht für das Haus. Um in das dahinterstehende Haus zu gelangen, musst du aber zunächst durch das Tor.

10. Oktober 2014 um 18:23

#1146

Ein gutes Buch zum lesen gewünscht?
Ist schon lange in meinem Regal und schön des öfteren gelesen:

http://www.amazon.de/Die-Goldenen-Regeln-friedvollen-Kriegers/dp/3453700821/ref=asap_B000AQ0IXS_1_3?s=books&ie=UTF8&qid=1412951682&sr=1-3

15. Oktober 2014 um 15:14

#1156

Profilbild PM

Danke

3. September 2015 um 16:53

#1347

Gai-Kan Äußere Besinnung / Meditation
Diese Meditation sollte eine Dauer von ca. 10-15 Minuten betragen.

Setze dich an einen guten Ort im freien. Lege deine Hände auf deine Oberschenkel.
Die Daumen berühren Zeige- und Mittelfinger. Wirbelsäule gerade halten und die Schultern und Ellbogen entspannt. Der Kopf wird gerade gehalten.
Schließe deine Augen, oder lass sie nur leicht geöffnet, nach eigenem ermessen.

– Entspanne dich und höre auf den Gesang der Natur. Lass deinen Atem ruhig fliesen.

– Nun stelle dir vor, dass dein Blick weit in die Ferne führt. Atme langsam und natürlich,
durch einen leicht geöffneten Mund aus. Das einatmen dauert länger als das ausatmen.

– Jetzt führe deinen Atem beim einatmen in Richtung Mittelhirn, so als ob er sich dort
sammelt. Und lasse beim Ausatmen alle störenden Gedanken aus der tiefe deines Gehirns
mit ausströmen.

– Du merkst nun, dass in deinem Kopf keine störenden Gedanken mehr sind und du bereit
bist in den zustand des „Mushin“, der vollkommenen Leere einzutauchen.
Stellen dir vor, völlig frei zu sein. Zerfliese mit der Umwelt. In der Ferne des Geistes und
einer formlosen Gestallt, als Teil des natürlichen Universums.
Stelle dir vor, du bist nichts als ein leerer Raum, der sich unendlich weit ausdehnt.

(Längere und tiefe Meditationsphase)

– Nun wird es langsam Zeit, um wieder in das hier und jetzt zurück zu kehren.
Nimm dieses Gefühl der Einheit mit dem Universum mit, in dein tägliches Leben.
Du bist ein Teil des großen ganzen.
Diese Erfahrung, gibt dir ein glückliches Gefühl um diesen Tag zu beginnen.

– Du bist wieder an deinem Platz und atmest ruhig. Dann öffnest du langsam deine Augen.
Gib dir noch etwas Zeit, bevor du dann aufstehst.

Ende

17. September 2015 um 17:50

#1361

Die Balance

Erlange die Balance in deinem Leben. Um das zu erreichen, musst du über das physische Training hinausgehen. Dein Training muss dich deshalb tiefer führen. Der äußere Teil deines Trainings ist nicht genug. Du musst also tiefer in dir selbst graben, wenn du beschlossen hast den Weg des Budo zu gehen. Es ist eine Frage die Balance und die Harmonie in dir selbst zu finden. Vereine in dir das du alles selbst bist. Dein tägliches Training muss also beides sein, spirituell / mental und physisch.
Ohne den Fluss eines freien und friedvollen Geistes, ist es unmöglich eine Kunst zu praktizieren, egal welche Kunst, mit Inspiration.
Als Kampfkünstler, beobachte die Natur, verbinde dich mit der Natur, sie ist ein großer Lehrer, vielleicht der größte überhaupt.
Alles ist Natur, das ganze Universum ist von der Balance und Harmonie abhängig. Es bewegt sich und fließt und bewegt sich wieder. Natur lehrt uns seine Stille, seine Schönheit, seine Menschlichkeit, es ist alles fest darauf ausgelegt. Als menschliches Wesen bist du ein Teil dieser wunderbaren Natur, als Ganzes.
Lebende Energie fließt durch deinen Körper. Wie Fluten und Flüsse in der Natur. Absorbiere die Natur und fühle dich als Einheit mit ihr, mit Himmel und Erde.
Profitiere von den Dingen darin… und du wirst deinen eigenen persönlichen Rhythmus mit deiner persönlichen Natur finden. Ebenso kommst du in Berührung mit deinen wahren Gefühlen und dort ist der Beginn zu einem klaren Verstand.

Points of view, Sveneric Bogsäter

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