Bujinkan Furyu Dojo e.V. - Schule für traditionelle japanische Kampfkünste

Das Dojo

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2. Februar 2017 um 19:07

#1776

Das Dojo ist kein Ort der Demokratie. Ebenso wenig unterliegt es dem Konsumdenken im Sinne von „geben und nehmen“ gegenüber dem Lehrer. Das Dojo und Lernumfeld existieren, um eine tiefere Beziehung über finanzielle Transaktionen hinaus zu entwickeln.
„Isshin Denshin“ ist die direkte und persönliche Übermittlung von Wissen von einem Lehrer zu seinem Schüler. Es ist individuell. Jede Person, die im Dojo mutig Shugyou beginnt, wird es auf eine einzigartige Weise erfahren.
Konsumdenken hat im Dojo keinen Platz. Es ist weder Gemeindezentrum noch Turnhalle. Es ist weder ein Sportteam noch ein Verein. Das Dojo ist ein Ort, an dem Körper und Geist oft auf chaotische Weise gefordert werden, um ein tieferes Verständnis von sich selbst zu erlangen.
Der Lehrer ist nicht immer ein Freund. Oft zwingt er den Schüler zu seinem Glück, indem er direkt anspricht, was für die Entwicklung nötig ist, wobei er den Gesetzen der Natur folgt. Das Training mag sich ungerecht und unwirtlich anfühlen. Aber so ist das Leben. Budo ist Leben. Es ist keine Kunstform, die die Menschen vor der Härte des Lebens schützen soll; es ist vielmehr ein Ort, der die Tapferkeit und Ausdauer stärkt, um zu überleben und Hindernisse zu überwinden. Jene, die sich nicht eingehend mit ihrer Seele befassen wollen, werden im Dojo nicht bestehen. Selbst wenn sie bleiben, wird ihre Entwicklung nur oberflächlich sein. Das Dojo ist kein Ort, der von jedem akzeptiert wird. Es wird Blut, Schweiß und Tränen, langweilige Stunden und Zeiten der Prüfung geben. Das Konzept des „Buyu“ macht diese Zeiten durch Lachen und Freundschaft erträglich, da diese durch eine Bruderschaft gemeinsamer Geister und Körper entwickelt wurden.
Die Tatami-Matten mögen weich aussehen, doch sind sie in Wirklichkeit ein steiniger Boden / Pfad. Man muss viel Schneid haben, um diesen Weg zu beschreiten und immer wieder hinzufallen, egal wie schmerzhaft, fordernd oder schwierig es ist.
Budo lehrt uns, wie wir bestehen und harte Umstände in unserem Leben besser ertragen. Diese Praktik öffnet den Geist und das Herz, damit man wahre Freude und Liebe erfahren und würdigen lernt. Durch hartes Training sehen wir unsere eigene und die Zerbrechlichkeit der Anderen, bis wir schließlich einen ausgewogenen Sinn für Mitgefühl entwickeln.

毎日頑張て下さい!
„Harre aus und gib jeden Tag dein Bestes!“
南虎
武神館タスマニア
徳武流水道場

Von Nico Stefanidis, Yushu Shihan

20. April 2017 um 18:06

#1804

Dōjō
(jap.: 道場), der Ort, an dem der Weg (dō) geübt wird (dō – Weg, jō – Ort). Die Übung des Weges (keiko) gewinnt an Inhalt und Klarheit, wenn die Verbundenheit zwischen Wegschüler (deshi) und dōjō gegeben ist. Deshalb ist in der Weglehre (oshi) das dōjō kein Trainingsraum, sondern ein heiliger Ort, den man auch noch „Raum der Erleuchtung“ nennt. Die Bezeichnung dōjō bezieht sich auf den Raum, in dem die Übung stattfindet, doch sie steht symbolisch für die Beziehungstiefe eines Übenden zu seiner Kunst.
Der Begriff
Ursprünglich kommt der Begriff dōjō aus dem Buddhismus und bezeichnete einen Ort der Selbstfindung und der Meditation. Später veränderte er seine Bedeutung, und man verstand darunter den Ort, an dem die Kampfkünste geübt werden. Der Sinn jedoch blieb derselbe. Für jeden ernsthaft Übenden ist das dōjō auch heute eine Stätte der Meditation und Konzentration, ein geehrter Ort des Lernens, der Brüderlichkeit, der Freundschaft und des gegenseitigen Respektes. Es ist mehr als nur ein Begriff – es steht symbolisch für den Weg (dō) der Kampfkunst.
Bedeutung des Dōjō
Im philosophischen Verständnis kann sich der Begriff dōjō auf jeden Ort beziehen, an dem ein Mensch im Sinne des budō seinen Geist und Körper in der Wegübung konzentriert. Darüber hinaus jedoch kennzeichnet die Art der Beziehung, die ein Übender zu seinem eigenen dōjō unterhält, seine Bemühung um gerechtes Denken und gerechtes Verhalten. Die rechte Beziehung zum dōjō ist ein Teil der Wegübung selbst. Sie besteht aus dem Streben, durch selbstlose Hingabe dem Geist des budō zu dienen und den persönlichen Fortschritt, den ein Übender in einem dōjō macht, durch ehrliche Wertbezeugung wieder auszugleichen.
Für einen echten Wegschüler (deshi) ist sein dōjō ein zweites Zuhause. Durch eine solche Dōjō-Beziehung entsteht ein ausgleichender Wert, durch den der Einzelne reifen und der Budō-Geist (shin) im dōjō gedehein kann. Egoistische Menschen, die ein dōjō nur als Trainingsraum nutzen, können daran nicht teilhaben. Ein dōjō lebt durch die Zugeständnisse seiner Übenden an das Ideal der Kampfkunst. Nur auf diese Weise findet ein Übender den Zugang zum Weg.
In jedem dōjō gibt es einen sensei und mehrere Fortgeschrittene (sempai), von denen manche selbst Meister (kaiden und kodansha) sind. Die Schüler eines dōjō (mudansha), die die Kampfkünste lernen wollen, zählen erst dann zum Kreis der Wegschüler (yūdansha), wenn sie die tiefe Bedeutung der Dōjō-Beziehung (shitei) durch ihre Haltung (shisei) verstehen und achten gelernt haben. Es gibt keine Fortgeschrittenen, die von einem dōjō mehr nehmen, als sie geben. In diesem Punkt unterscheiden sich die dōjō des Weges von den Sporthallen. Die körperliche Übung (shōsa) kann dieselbe sein, doch erst die rechte Haltung (shisei) ermöglicht Fortschritt auf dem Weg.
http://www.budopedia.de/wiki

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