Bujinkan Furyu Dojo e.V. - Schule für traditionelle japanische Kampfkünste

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Prinzipien

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9. Oktober 2013 um 21:14

#798

Bewege deine Beine

Egal in was für einer Situation du bist, ist die erste Sache welche du beachten musst die eigene Balance. Balance die dir in der Art deiner Bewegung gegeben wird und es dankt deinen Beinen, das du gerade stehen kannst. Bewege deine Beine und du wirst die ideale Kampfdistanz finden.

Wenn wir das Bujinkan Ninjutsu von anderen Kampfkünsten unterscheiden wollen, müssen wir etwas finden das unsere Kunst unterscheidet. Das Besondere im Ninjutsu ist in der Beinarbeit zu finden. Wie auch immer es ist das am wenigsten studierte Thema im Dojo. Wenn wir Karate betrachten, können wir Tritte und Schläge sehen. Aikido wird als Kunst betrachtet, die auf kreisenden Bewegungen und Armhebeln basiert. Judo ist die Kunst des Werfens und Festlegens.

Das Ninjutsu des Bujinkan hat eine spezielle Art der Bewegung und eine besondere Bein- und Fußarbeit. Wenn wir mit bedacht das Ten Chi Jin Ryaku no Maki studieren, unser Grundlagenprogramm, erkennen wir das Bewegungen einen großen Teil des ersten Drittels des Ten Ryaku no Maki ausmachen. Als Erinnerung, wir können sagen dass das Ten Ryaku no Maki nur Übertragung / Übermittlung (Lehren /Prinzipien) bedeutet – Schriftrolle (Buch / Pergament) der Techniken des Himmels.

Im ersten Teil, lernen wir zu stehen, die natürlichen Körperwaffen zu verwenden, die zu schlagenden Bereiche kennen lernen und Bewegungen zu verstehen. Diese Bewegungen sind die Hauptarbeit im Lernprozess des Ten Ryaku.

Kamae (Kamae = Stand, Haltung) liefert die Entschlossenheit die Körperhaltung aufzubauen und die Haltung und Muskulatur vereinigt diese zusammen in der Kamae.
Ukemi lehrt uns wie man auf den Boden fällt (Ukeru = Empfangen / Erhalten). Die Kihon Happo lehrt uns, uns auf eine geeignete Art zu bewegen, in einer Angriffs oder Griffsituation.
Die Sanshin no Kata macht uns bewegungsfähig in den 5 folgenden Richtungen: Mitte, Links, Rechts, nach Oben, und nach Unten.

Muto Dori lehrt uns die dynamische Distanzarbeit. Das Ten Ryaku schaut nicht auf den Weg wie Techniken auszuführen sind, aber es lehrt uns die korrekte Distanz zu finden und Winkel in jeglicher Situation.

Wenn wir im Kontakt mit dem Gegner sind, treten wir ein in die Chi Ryaku Welt. Hier kann man sagen das wir Hebal und Verdrehung verwenden (Gyaku waza), Würfe (Nage waza, Ryu Sui Iki), Kontroll- und Festlegetechniken (Torite waza), Druck- und Würgetechniken (Shime waza).

Hajutsu Kyu Ho hilft nur Uke zu kontern, wenn die Distanz zu gefährlich für uns wird, oder wenn er unsere Absicht fühlen kann. Das Ten Ryaku ist der mögliche Weg mit Uke in Kontakt zu kommen, in allen Kampfsituationen. Das Chi Ryaku ist deshalb neben dem Ten Ryaku. Als ich 1984 mit Ninjutsu begann, hat Hatsumi Sensei immer über Bewegung gesprochen. Jahr um Jahr erkannte ich das wir zwar zuhörten was er sagte, aber wir es nicht verstanden.

Zum veranschaulichen werde ich das Beispiel an Uke Nagashi nehmen. Für viele Schüler ist das Uke Nagashi – und heute immer noch – ein kraftvoller schneidender Schlag / Block, der an dem angreifenden Arm ausgeführt wird, oder Bein des Gegners. Dies ist nicht falsch, aber es ist weit weg vom eigentlichen. Es ist was ich schon vorher gesagt habe, Ukeru bedeutet empfangen / erhalten. Nagareru (= Nagashi) und bedeutet bewegen, der Fluss, welcher läuft, abfliesen lassen. …
Wir können klar Uke Nagashi übersetzen als: „Einen Angriff mit dem fliesen zu empfangen.“ Der beste Weg einen Aufprall zu absorbieren mit dem fliesen ist, die korrekte Distanz zu finden. Wenn wir zu nah sind, erzeugt es eine zweite instinktive Attacke. Wenn wir zu weit weg sind, bringt es Uke dazu auch in dieser Distanz ein zweites Mal anzugreifen.

„Die Füße sind der Schlüssel zum wirklichen Ninjutsu.“

Es erscheint klar dass nur eine Bewegung Ukes Angriff wieder spiegelt, das uns erlauben wird den Angriff nicht zu erhalten. Es ist klar, dass die Beinarbeit uns dafür die richtige Lösung gibt.

Was auch immer wir im Dojo sehen? Wir sehen Leher die an Ukes Attacke heftig schlagen oder blocken, während sie offen sagen das der wichtige Teil die Beinarbeit ist. Die Schüler schauen sehr oft nur auf die Armbewegung, dann wie sie / er zuschlagen. Immer im Angriff beim blocken offen an seine korrekte Beinarbeit denken. Sonnst wenn der Schüler auch zum Lehrer wird, macht er dieselben Erklärungen und wenn die Zeit vorübergeht, wird Uke Nagashi näher an Karate Bewegungen heranrücken. Das ist auch was ich bedauerlich sehe, wenn ich in meinem Dojo unterrichte.

Stark einen Angriff zu blocken ist richtig, aber es ist wichtiger Anfänger zu unterrichten dass sie Ukes Angriff in einer fliesenden Bewegung begegnen. Wenn dann diese Bewegung verstanden ist, kann die Qualität der Bewegung zur Entwicklung der Kraft in Uke Nagashi verwendet werden.

Die Beinarbeit erscheint auch indirekt im Untertitel von Hatsumi Senseis Videos. Ich weiß nicht ob es euch schon aufgefallen ist, aber jedes Band hat einen Untertitel: (Bujinkan) „Kampfkunst der Distanz“. Wie auch immer, kann man sich nur diese Distanz erwerben mit einer präzisen Arbeit an der Beinbewegung.

Wenn du ein Anfänger bist, sollte dein Focus sein: Geh nach unten, tief in deine Beine, beuge die Knie und konzentriere deine Arbeit auf deine unteren Körperbereiche.

Die Beine werden dir die notwendigen Winkel geben, um effizient die Bujinkan Techniken umzusetzen. Dieser schwierige Lernprozess ist einer der Hauptziele von der ersten Sektion des Technikprogramms von Hatsumi Sensei.

Wenn das Ten Ryaku no Maki gut verstanden wird, macht es den Fortschritt für den Schüler in den Techniken leichter. Die westliche Welt ist oft zu begierig um überlegene Techniken zu lernen. Darum verstehen wir nicht das tiefe, und wohlverstandene Grundlagen die einzigen Hüter der Vortrefflichkeit sind.

24. Oktober 2013 um 17:30

#809

Kreiere dir die besten Voraussetzungen um erfolgreich zu Lernen

Übe stets mit 100%, nicht mit 50% und nicht mit 120%. Verschwende nicht deine Zeit durch unnötiges austesten. Geh in den Unterricht und beginne zu lernen.

Wende die Erfahrungen, die du von deinem Lehrer bekommst, persönlich bei dir an. Dann wirst du deine eigenen Erfahrungen darauf aufbauen können.

Freude ermutigt und unterstützt die Erforschung der Grenzen. Ein entspannter Geist, gibt dir die Freiheit neue Dinge zu erkennen.

Du bist selbst für deine Gesundheit verantwortlich. Höre auf dein Gefühl, denn nur du kennst deinen Körper. Verletzungen verhindern oder bremsen den Lernprozess, darum gehe kein unnötiges Risiko ein.

Erkenne wo du im Moment stehst, und arbeite an deiner persönlichen Entwicklung. Vergleiche dich nicht mit anderen. Zu vieles ist im Leben und im Budo relativ.

Richtig angewandte Erfahrung lenkt dich auf dem Weg des Lernens. Grüble nicht zuviel über misslungene Dinge, und schau mit Freude nach vorn. So wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, und das was nicht verstanden wurde, wird jetzt gemeistert.

Nehme dir die Freiheit, neue Dinge auszuprobieren. Mache dir keine sorgen über dein Image, du musst hier nichts beweisen. Du trainierst nur für dich.

Rede leise und nur das was wichtig ist, so werden die restlichen Übenden nicht gestört.

Behalte stets eine respektvolle Einstellung gegenüber dem Dojo, deinen Mitschülern und deinem Lehrer. Sei dir der Bedeutung, die sie in deinem Leben haben, bewusst. Vergeude nicht die Zeit mit einem unangepassten Verhalten.

Der wichtigste Ratschlag aber ist: Keep going! Mach weiter und gib niemals auf. Durch diese Einstellung werden viele deiner Fragen auf natürlich Weise beantwortet. Und manchmal erkennst du dass was der Lehrer vor langer Zeit gesagt hat und verstehst seine Worte.

17. Juli 2014 um 18:24

#1081

Muto Dori
(Hat jemand Lust den Text zu übersetzen 😉 )

One of the last stages of transmission of the masters of the classical Japanese martial arts is reflected in the transmission of the level of “Muto dori” (无 刀 捕), literally the translation of the kanjis lead us to the interpretation of “catch or capture a sword with the empty hands “.

“Mutô dori” means to protect against one or several opponents armed with any came of weapon, in any space or land, to empty-handed or with small concealed weapons ( as for example “Kodachi” – 小 太 刀, “tessen” – 鉄 扇, “Jutte” – 十 手, “tanto” – 短刀, “Shuriken” – 手里 剣, “Sageo.” – 下 绪, etc).

Inside of the Japanese classical martial arts can be found the concepts of hiding the weapons in examples as the terms like “Kakushi-buki” – 秘 武器, which could be interpreted by concealed weapons, or “Ongyô no jutsu” – 隠 形 之 术 , that we could interpret it as fighting techniques of hiding or dissimulation.
masaaki hatusmi muto dori iai

Masaaki Hatsumi performing Iai

First of all “Mutô dori” is a survival technique in situations of extreme danger, and in his instruction there is included a complete and deep knowledge of the control of the body through the Form (技) transmitted in the “kobujutsu” (古 武术) . It is a condition of instruction where a holistic vision of the combat is included against an armed opponent, where the precise and exact synchronization and the control of the distances are vital in an only one movement, a movement that can’t not be understood for the armed oponent-s.

However the depth of “Mutô dori” and his interpretation is much more complex even than the definition that I gave in the first paragraphs. “The true value of practice resides within the practice” , and is very complex trying to capture in words the transmission of the essence of an art in continuous movement and adaptation to the present time. (Note 1.)

The art of the ” Mutô dori ” resides in a space that the own masters define as the practice of the invisible and the incomprehensible in the martial arts, is very tangled can be able to express through of words something that resides in techniques transmitted in the mystery of an art that is hidden in the space between the life and the death.

Is important to understand that when a disciple receives this type of instruction and transmission, already it is assumed that is in a level and condition of practice where he forms a part ” of the elite inside the elite “. This type of transmission is for a practitioner or disciple who has an experience confirmed, united to a physical and psychic aptitudes that they join with the current and the transmission of his master and his current “ryû” (流).

This transmission “of the elite within the elite” of “Mutô dori” was expressed during the Edo period (1603-1867) with the term “soto no mono” (外 之 物) that can be interpreted for “object found outside the field of vision”, or with the term that I have used in the preceding paragraphs as “Kakushi-buki” ( 秘 武器 ) .

This instruction was manifested in a space of confidence between the master and the disciple, in a space that went far beyond that the dôjô, or the practice space of the warriors, far beyond of the practice of the “Bujutsu” and his weapons more traditionals.The space occupied by this transmission comes alive in every moment of the life of the relationship created between master and pupil, and required something deeper than a complete mastery of martial science and weapons , demand a state of absolute harmony that transcends the natural talent of the warrior to keep his calm in the middle of a dangerous situation,requires a flexible mastery of the movement of the body in the art; in the art of the breathing, in the art of recognition of the emotions and feelings,in the art of endurance and the patience, the art of endure the heart to survive and cultivate the flexibility in any way against anything, ESPECIALLY AGAINST ONESELF – YOURSELF.

This transfer of martial information between master and pupil is known under the terms of “gokui” (极 意) that can be interpreted as the “last state” or “essential principle” or with the term “ura waza” (里 技), which can be interpreted as “reverse technique”.

30. Juli 2014 um 14:07

#1088

ProfilbildChris PM

Übersetzung ins Deutsche von „Muto Dori“
——
Eine der höchsten Stufen der Weitergabe des Beherrschens der traditionellen japanischen Kampfkünste spiegelt sich in der Vermittlung des Levels des „Muto dori“ (无 刀 捕)wieder. Wörtlich führt uns die Übersetzung dieser Kanjis zu der Interpretation „fange oder erobere ein Schwert mit den leeren Händen“.
„Muto dori“ bedeutet, sich gegen einen oder mehrere, mit jeder beliebigen Art von Waffe ausgerüsteten, Gegner zu verteidigen, an jedem Ort oder Umgebung, unbewaffnet oder nur mit kleinen verborgenen Waffen (wie zum Beispiel “Kodachi” – 小 太 刀, “tessen” – 鉄 扇, “Jutte” – 十 手, “tanto” – 短刀, “Shuriken” – 手里 剣, “Sageo.” – 下 绪, etc.)
In den traditionellen japanischen Kampfkünsten können die Prinzipien versteckter Waffen in Formulierungen wie “Kakushi-buki” – 秘 武器, was verstanden werden kann als „versteckte Waffen“, oder “Ongyô no jutsu” – 隠 形 之 术 , was so viel bedeutet wie Kampftechniken des Versteckens oder Verheimlichens, gefunden werden.
masaaki hatusmi muto dori iai

Masaaki Hatsumi Iai ausführen
In erster Linie ist „Muto dori“ eine Überlebenstechnik in Situationen größter Gefahr und sein Unterricht beinhaltet ein vollständiges und tiefes Verständnis der Kontrolle des Körpers durch die Form (技), die das “kobujutsu” (古 武术) vermittelt. Es ist eine Form des Unterrichts, in der ein umfassendes Bild des Kampfes gegen einen bewaffneten Gegner eingeschlossen ist, bei dem die präzise und exakte Synchronisation und die Kontrolle der Distanz in einer einzigen Bewegung überlebenswichtig ist, eine Bewegung die die für den bewaffneten Gegner unverständlich ist.
Die Tiefe von „Muto Dori“ jedoch und seine Auslegung sind noch weit komplexer, als die Definition die ich in diesen ersten Absätzen gegeben habe. „Der wahre Wert der Ausführung liegt in der Ausführung“ – und es ist sehr kompliziert zu versuchen die Vermittlung der Essenz einer Kunst, die aus kontinuierlicher Bewegung und Anpassung an die Gegenwart besteht, in Worte zu fassen. (Notiz 1)
Die Kunst des „Muto dori“ liegt in einem Raum, den seine Meister als solchen der Ausführung des unsichtbaren und unverstehbaren in den Kampfkünsten definieren. Es ist sehr verwirrend zu versuchen etwas in Worten auszurücken, das in Techniken begründet ist, die das Geheimnis einer Kunst vermitteln deren Raum sich zwischen Leben und Tot bewegt.
Es ist wichtig zu verstehen, dass wenn ein Schüler diese Art des Unterrichts und der Weitergabe empfängt, bereits davon ausgegangen wird, dass er mit seinem Level und seinem Übungsgrad bereits Teil der „Elite innerhalb der Elite“ ist. Diese Art der Weitergabe ist für einen Übenden oder Schüler, mit gefestigter Erfahrung, vereint zu physischen und psychischen Fähigkeiten, so dass er mit dem Moment und der Weitergabe seines Meisters und seiner aktuellen „ryu“ (流) verschmilzt.

Diese Weitergabe „der Elite innerhalb der Elite“ des „Muto dori“ wurde in der Edo Periode (1603 – 1867) mit der Formulierung “soto no mono” (外 之 物) ausgedrückt, die verstanden werden kann als „Objekt, gefunden außerhalb des Bereichs des Sichtbaren“ oder mit einem Ausdruck, den ich in den vorherigen Absätzen als “Kakushi-buki” ( 秘 武器 ) verwendet habe.
Dieser Unterricht manifestierte sich in einem Raum des Vertrauens zwischen dem Meister und dem Schüler, in einem Raum, der viel weiter ging als der des Dojo oder dem des Trainings der Krieger, viel weiter als das Training des „Bujutsu“ und seinen traditionelleren Waffen. Der Raum, den diese Weitergabe belegt, wird in jedem Moment des Bestehens der Beziehung zwischen dem Meister und seinen Schülern lebendig und erfordert etwas Tieferes als das vollständige Beherrschen kriegerischer Techniken und Waffen. Er verlangt einen Status absoluter Harmonie, die die natürlichen Talente des Kriegers überwindet, um in mitten gefährlicher Situation ruhig zu bleiben. Es erfordert ein flexibles Beherrschen der Bewegungen des Körpers innerhalb der Kunst, in der Kunst des Atmens, in der Kunst des Erkennens von Emotionen und Gefühlen, in der Kunst des Aushaltens und der Geduld, in der Kunst das Herz zu ertragen um zu überleben und diese Flexibilität zu kultivieren in jeder Art und Weise, gegen alles und jeden, BESONDERS GEGEN EINEN SELBST – DICH SELBST.
Diese Weitergabe kriegerischen Wissens zwischen Meister und Schülern ist bekannt unter dem Begriff “gokui” (极 意), der so viel bedeutet wie „letzte Stufe“ oder „essentielles Prinzip“ oder als „ura waza” (里 技), was verstanden werden kann als „umgekehrte Technik“.

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