So jutsu – Speerkampf
Bis zur Einführung der Feuerwaffen im 17. Jhdt. galt über Generationen hinweg der Speer als die effektivste Waffe auf den Schlachtfeldern Japans. Fußsoldaten wurden mit ihnen ausgerüstet, um erfahrene Samurai abzufangen oder die Reihen der eigenen Schützen vor feindlicher Reiterei zu sichern. Geübte Krieger benutzen sie vom Pferd aus oder zu Fuß als individuelle Waffe im Kampf Mann gegen Mann.
Während die einfachsten Fußsoldaten (Ashigaru) oft nur in Kriegszeiten zum Militärdienst gezogen wurden und teilweise über mangelnde kämpferische Erfahrung im Waffenhandwerk verfügten, gehörte der Umgang mit dem Speer für die Angehörigen der Samuraikaste zum praktischen Handwerk. Die Beherrschung dieser Waffe wurde für diese Männer zur Selbstverständlichkeit, in einer Zeit, da Lanzen und Speere zur Grundausrüstung des Waffenarsenals aller Heere gehörte.
So beinhalteten bereits die ersten und ältesten der uns heute überlieferten Kriegsschulen (Ryu) Techniken, die den Umgang mit den Langwaffen praktizierten. Die Gründer dieser Schulen waren, neben ihrer Kenntnis im Kriegshandwerk, oft auch bekannte Experten im Umgang mit dem Speer.