Kage Chūto no Kamae 影中途構え
7. Februar 2025
Bujinkan Hanbo Jutsu entstammt der Kukishin Ryu. Diese traditionelle japanische Kampfkunst wurde zum ersten Mal im Jahre 1335 erwähnt. Genauer gesagt um die Kemmu Jidai (1334 – 1336). Mit ca. 90 cm bedeutet Hanbo auch „Halbstock“, das sich auf die Länge des Bo mit 180 cm bezieht.
Viele Optionsmöglichkeiten sind mit dem Hanbo gegeben:
Schläge (Uchi): Direkte Angriffe auf verschiedene Körperziele
Stöße (Tsuki): Präzise Vorwärtsstiche
Blöcke (Uke): Abwehrbewegungen gegen Angriffe
Hebeltechniken (Gyaku-, / Kansetsu Waza): Kontrolle und Immobilisierung von Gelenken
Würfe (Nage Waza): Das Aushebeln und Werfen des Gegners
Die Wichtigkeit liegt darin den Hanbo fließend mit dem Taijutsu bewegen zu können. Angepasst auf den sich umgebenden Raum werden effektive Arbeitsweisen angewandt. Die Körperbewegungen passen sich immer der Situation an und die Angriffe kommen aus Richtungen die der Angreifer, wenn überhaupt, sehr spät sehen kann.
Wird als „Haltung Eins“ übersetzt.
Ichi 一 bedeutet „Eins“ Kamae 構え bedeutet „Haltung“ oder „Position“.
Die Zahl „Ichi“ (Eins) symbolisiert im japanischen Denken die Einfachheit und den Ursprung aller Dinge. In der Kampfkunst bedeutet dies die Rückkehr zur grundlegenden Essenz und Achtsamkeit im Moment. Als defensive und zugleich offensive Schwerthaltung, bietet sie im Bikenjutsu 秘剣術 der Togakure Ryu eine Vielzahl an flexiblen Optionsmöglichkeiten im Ninpo.
Hatsumi Soke hatte früher für ihn wichtige Themen und Prinzipien als Jahresthema definiert. Im Verlauf eines Jahres ging er darauf ein und versuchte uns als Schüler diese Inhalte verstehen zu lassen. Da ich es für sehr wichtig erachte dieses Gokui (Essenz oder höchstes Prinzip) für die Zukunft zu bewahren, habe ich mich entschlossen ein übergeordnetes Jahresprinzip von damals für unser Dojo zu benennen.
Die Kihon des Ten Chi Jin Ryaku no Maki bleibt weiter unsere Grundlage am Montag und am Donnerstag werden wir mit den Kata der Ryu ha arbeiten.
Im Waffenunterricht beginnen wir mit dem Hanbo und dem Shinobi Gatana. Bis wir dann nach einigen Wochen zu anderen Waffen wechseln. Über das Jahr werden die Schüler die Grundlagen und aufbauende Arbeitsweisen der verschiedensten Waffen erarbeiten.
Diese Makimono aus dem Matsushiro han, nennt sich Shinto Ryu Heiho no Jo 新當流兵法之序 und wurde von Ochiai Ryozo an einem Herbsttag der Ära Kansei 10 (1798) ausgestellt. Der Adressat ist ein gewisser Tokutaka Tsunekichi. Die 9 aufgeführten Techniken werden als Tachi Mokuroku gelistet.
Hatsu = „erste“ oder „Anfang“
Keiko = „Training“ oder „Übung“
Zum Jahresende schließt sich ein Kreis, ein Zyklus. Wie in der Natur der Winter, wo alles langsamer, ruhiger erscheint, Kräfte sammelt und sich für einen Neubeginn vorbereitet. So ist im Dojo das „erste Training“ eine wichtige Tradition und läutet einen Neuanfang ein, in dem die Schüler und Lehrer mit neuem Elan und Engagement ins kommende Jahr starten.
Es ist ein besonderer Moment um das neue Jahr zu begrüßen, mit frischer Energie und Motivation an sich und gemeinsam im Dojo zu arbeiten, als weiteren Lebensabschnitt.
In manchen Dojo gibt es hierzu die Tradition des Kagami Biraki, den Spiegel öffnen:
Die Tradition geht zurück auf Tokugawa Ietsuna. Der am Vorabend des Krieges seine Daimyo in seiner Burg versammelte, um ein Fass Sake aufzubrechen und anzustoßen. Mit dem Sieg begann eine neue Tradition, denn es wurde als Symbol des Glückes betrachtet.
1 Hierzu gibt es eine kurze Besinnung und eine Begrüßung durch den Lehrer.
2 Eine Reflektion über die Ziele und Themen des kommenden Jahres.
3 Embu, kleine Vorführung von Kata.
Das erste Training im Jahr sollte immer den Fokus auf die Kihon besitzen, denn sie ist die Wurzel die die Nährstoffe für das Neue nach oben fördert und der Körper gewöhnt sich wieder an verinnerlichte Bewegungen. Gefolgt von einem Ausblick auf das Thema und Prinzipien des neuen Jahres, um die Schüler abzuholen.
Lasst uns zusammen das erste gemeinsame Training im Jahr feiern und die Erneuerungszeremonie auf ein glückliches erfolgreiches neues Jahr zelebrieren.
Das erste Enbukan Training ist am Dienstag 07.01.2025
Das erste Bujinkan Training ist am Donnerstag 09.01.2025
Ich wünsche allen Mitgliedern des Furyu Dojo und unseren Freunden, einen guten Rutsch und Start in das Jahr 2025.
Jürgen Bieber
Gelenkimmobilisieren in Bewegung, ist eine Arbeitsweise einen Angreifer zu lenken, kontrollieren, seine Bewegungsfreiheit einzuschränken und schließlich Festzulegen. Auf den Grundlagen der Biomechanik des menschlichen Körpers, werden wir mit der Kihon Waza Arbeiten und vertiefen. Es soll ein Bewusstsein entwickelt werden wie Hebelanwendungen auf natürliche Weise entstehen und wie durch Taihenjutsu alles miteinander verbunden ist.
Bunkai = Analyse oder Zerlegen und bezeichnet die praktische Anwendung der Techniken, in den Kata. Hier wird analysiert wie einzelne Bewegungen oder Kombinationen gegen verschiedene Angriffe angewendet werden können.
Wesentliche Aspekte im Bunkai Training:
1 Die Bedeutung der Bewegungen in den Kata kann besser verstanden werden.
2 Es zeigt wie die Prinzipien in realen Situationen eingesetzt werden können.
3 Die Kata werden mit einem oder mehreren Partnern geübt.
4 Henka: Es gibt oft mehrere Interpretationsmöglichkeiten, je nach Situation.
Bunkai ist ein wichtiger Teil der Schwertkunst und dient als Werkzeug die Fertigkeiten und das Wissen zu vertiefen.