Bujinkan Furyu Dojo e.V. - Schule für traditionelle japanische Kampfkünste

Seminarbericht von Alex

von Jürgen 2. November 2015

Seminar Neustadt a.d. Weinstr.

Themen:
Takagi Yoshin Ryu – Tai no Kata + Daisho Sabaki.
Iaijutsu/Batto im Bujinkan Grundlagen
Kukishinden Ryu Biken – Shiho Giri
Tameshigiri – Grundlagen und Hintergründe

1. Tag Der Samstag bestand hauptsächlich aus Taijutsu Techniken und ein wenig Schwertgrundlagen. Begonnen wurde mit leichten Aufwärmtechniken.

Danach ging Jürgen direkt auf das 2. Level (Chuden) Tai no Kata der Takagi Yoshin Ryu ein. Dieses Level beinhaltet sehr viel Nagewaza (Wurftechniken), jedoch lag der Schwerpunkt mehr auf dem „Eingang“ zum Werfen, nicht die Wurftechnik ansich. Wie bringe ich den Gegner aus der Balance, wie plaziere ich mich bzw. den Gegner um zum Wurf anzusetzen uvm.
Jürgen nahm hierzu seine persönlichen Notizen die er über die Jahre gesammelt hat hervor. Es wurden kaum Henka (Variationen) gemacht, vielmehr bestand das Üben in der effektiven Vorangehensweise, Griffe an der Jacke oder der Rüstung etc.
Füge dem Gegner Schmerzen zu, bringe in physisch und mental aus dem Gleichgewicht und werfe nicht um ihn zu Werfen, sondern zu Zerstören.

Schwertgrundlagen; wie trage ich das Schwert / Schwertpaar (Daisho) im Obi (Gürtel). Es gibt hier kleine Unterschiede in verschiedenen Stilen, zB in der Enshin Itto Ryu.
Das Ziehen des Schwertes wurde detailiert erklärt. Bewege die auf einer Linie und bilde ein flaches Profil. Die Füsse, Hüfte, Schulter zusammen mit dem Arm und dem Schwert bilden eine Linie. Das Prinzip von Ichimonji.
Es folgten verschiedene Techniken, in deren das Schwert dann gezogen wurde. Wer hier aufmerksam war, erkannte viel von der Sanshin no Kata sowie der Kihon Happo in den Bewegungen 😉

2. Tag Der Morgen begann mit dem Daisho Sabaki Kata aus der Takagi Yoshin Ryu. Hier wurden die ersten 2 Techniken (Tsuka Kudaki / Hiki Dori) gezeigt. Das wichtigste Merkmal war jedoch das Stoppen des gegnerischen Schwertziehen, und wie man schnell und korrekt vorgeht. Wenn der Gegner seine Hand bereits schon an der Waffe hat, ist es meistens zu spät.
Jürgen erklärte wie man sich schnell und effektiv bewegt und das man bereits die Absicht des Gegners erkennen muss.
(etwas das man auch für heutige moderne Selbstverteidigung sehr gut üben kann!!!)
Das Muto Dori gilt in vielen Samuraischulen als das höchste und schwierigste Level an Techniken…und das haben wir gemerkt!!!! 😉

Auf meinen Wunsch hin wurde dann noch eine Schwerttechnik (Shiho Giri) der Kukishinden Ryu gezeigt. Auch gab Jürgen sehr viele und detailierte Infos über die Kata´s z.B. wie das Schwert in der Kuki benutzt wird, über die höheren Prinzipien wie Nijigen, Sanjigen, Yugen no Sekai etc.
Zur Technik (Shiho Giri) selbst, wann erkenne ich den richtigen Moment, wie geht man vor, wie schneidet man ohne Lücken zu bilden etc..

Als Abschluss dann das traditionelle Schneiden (Tameshigir) der Matten + Geschichte und Hintergründe. Es wurde nicht einfach drauflos geschnitten. Wir bekamen eine Einweisung Wie (wird geschnitten), Warum (wird geschnitten), Welchen (geschichtlichen Hintergrund), Welche (Fehler man macht) etc. und genaue Sicherheitshinweise um Verletzungen zu vermeiden.

Trotz einer sehr überschauberen Gruppe war es einer der informativsten und lehrreichsten Seminare seid langem, welche ich besucht habe. Auch die Leute und die Atmosphere in Neustadt Weinstr. waren wie immer super!!! Vielen Dank an Jürgen und an Gerd !
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MfG Alex 🙂