Bujinkan Furyu Dojo e.V. - Schule für traditionelle japanische Kampfkünste

Ninjato

von Jürgen 5. Dezember 2021

Im ursprünglichen Sinne gibt es keine eigentliche Klassifizierung eines Ninja to, oder auch bekannt als Shinobi gatana. Die Klinge welche Verwendung im Arsenal eines Ninja (Shinobi) Anwendung fand, wurde zu dieser, seiner Waffe. Sowie das To jutsu auch nicht auf eine bestimmte Klinge spezifiziert ist. Historisch gesehen gibt es dadurch verschiedene Klingen Ausführungen und Abwandlungen die Verwendung fanden. Nicht nur eine besondere Ausführung die als Ninja to zu betiteln wäre.

Moderne Macharten mit gerader Klinge und Viereckiger Tsuba, sind Abwandlungen.

In verschiedenen Publikationen wird über das Ninja to geschrieben. Doch meist wird eine Ausführung wie folgt aufgeführt:

Das Ninja to besitzt eine kürzere Klinge als übliche Schwertlängen und erweckt dadurch den Eindruck das die Klinge gerade erscheinen lässt. Meist in einer schlichen Koshirae Montierung aufbewahrt. Die Saya mit seiner Länge eines üblichen Schwertes hatte im unteren Bereich Raum für verborgene Nachrichten oder Metsubushi, konnte je nach Ausführung auch als Schnorchel verwendet werden. Mit einer längeren Sageo gab es 7 Optionen im Gebrauch, wie im Bansenshukai erwähnt.

Die Trageweise der Klingen war nicht anders als jene der Samurai, da die Linie zwischen Samurai und Shinobi verschwommen war. Das oft angedachte tragen der Klinge auf dem Rücken war im Allgemeinen nichts Außergewöhnliches, den bestimmte Situationen wie das Klettern und Begehen schwierigem Gelände zwangen zu dieser Tragweise. Hier gibt es eine spezielle Bindeweise mit dem Sageo, um die Stabilität der Klinge zu gewehrleisten und doch genügend Flexibilität der Bewegung zu erhalten. Das Kage no ito, das ziehen aus dem Schatten, war daraus eine explizierte Anwendung. Der Übungsgrad ermöglicht auch ein fließendes moderates Ziehen. Hier kam es auch nicht auf das Schnelle ziehen an, sondern auf den Überraschungsmoment.

Um ein effektives Taihen jutsu im Zusammenspiel mit der Klinge zu erreichen, wurde die Saya flexibel im Obi geführt und erreicht seinen Höhepunkt im Ken tai ichi jo, wenn die Waffe zu einer Einheit mit dem Körper wird.

So wie vieles als unlogisch auf den ersten Blick betrachtet wird, so wird es logisch wenn man tiefere Einblicke in die Kunst der Shinobi no mono bekommt. So wurden die Klingen nicht nur zum Stechen und Schneiden verwendet, sondern auch für viele weitere Möglichkeiten. Wie z.B. als Steighilfe um eine Mauer zu erklimmen. Ein Schwert ist ein filigranes Meisterstück und doch konnte es hierzu verwendet werden. Ein Durchschnittsjapaner der damaligen Zeit besaß eine Körpergröße von150cm und das Eigengewicht jener die diese Praktik umsetzten war dann dementsprechend gering.

Es liegt in der Natur des Ninpo, dass vieles vor den Augen der meisten Menschen verborgen blieb. Das ist der Weg des Shinobi, oder meist bekannt als Ninja.